Die Parkstadt Süd – Das ist geplant

Die Parkstadt Süd – eines der größten innerstädtischen Stadtentwicklungsprojekte Deutschlands. Auf einem Planungsgebiet von rund 115 Hektar entstehen im Kölner Süden künftig drei nutzungsgemischte Quartiere, die Vollendung des Inneren Grüngürtels sowie die Neustrukturierung des Jean-Löring-Sportparkes, unter anderem auf den Flächen des heutigen Großmarkts. Was genau dort geplant ist, erfahren Sie hier.

Eines der größten innerstädtischen Stadtentwicklungsprojekte Deutschlands liegt im Kölner Süden. Auf einem Planungsgebiet von rund 115 Hektar entsteht gleichzeitig ein neues Stück Park und ein neues Stück Stadt: Die Parkstadt Süd. Sie hat das Potenzial, zu Kölns beispielhafter Lösung für die Herausforderungen urbaner Räume zu werden. Die Parkstadt Süd wird Impulse setzen – in Fragen des Wohnungsmangels, der Mobilitätswende, der Bildungsinfrastruktur und dem Klimanotstand. Modellhaft steht das Projekt für Freiraum, Wohnen, lebendige Vielfalt und für eine zukunftsfähige und soziale Stadtentwicklung.

Die Parkstadt Süd ist seit Anfang der 2000er Jahre im Gespräch – damals noch unter dem Namen „Entwicklungsbereich südliche Innenstadt-Erweiterung“ (ESIE). Erneut aufgegriffen wurden Teile dieses Planungskonzeptes im „Städtebaulichen Masterplan Innenstadt Köln“, der 2009 vom Rat der Stadt Köln als städtebauliche Leitlinie für die Innenstadt beschlossen wurde. Er setzt das klare Ziel zur nachhaltigen Weiterentwicklung der Stadt Köln. Rund 100 Jahre nachdem der damalige Oberbürgermeister Konrad Adenauer und Baudirektor Fritz Schumacher die Planung eines zusammenhängenden Grüngürtels entwickelten, der das Bild Kölns bis heute prägt, wird die Vision komplettiert. Das grüne Band, das die Innenstadt umspannt und strukturiert, erhält mit der Parkstadt Süd die historische Chance, vollendet zu werden.

Die Parkstadt Süd entsteht zu einem großen Teil auf den Flächen des heutigen Großmarkts der Stadt Köln in Raderberg. Zentrale Voraussetzung ist also dessen Verlagerung an einen neuen Standort in Köln-Marsdorf, welche die Stadt Köln schon im Jahre 2007 angestoßen hat. Die Gründe dafür liegen einerseits in der Großmarktnutzung selbst: Die baulichen Anlagen sind im heutigen Zustand inzwischen grundlegend sanierungsbedürftig, sie genügen aber auch in ihrer Größe, Aufteilung und Anordnung nicht mehr den Anforderungen an einen zeitgemäßen Großmarkt für frische Lebensmittel. Andererseits birgt der Großmarkt am Rand der Südstadt Verkehrs- und Lärmkonflikte. Doch diese Lage qualifiziert das Gebiet auch für städtebaulich deutlich höherwertige Nutzungen in hervorragender Erreichbarkeit der Kölner Stadtmitte. Nicht zuletzt verhindert das Großmarktgelände seit nunmehr 100 Jahren den südlichen Ringschluss des Inneren Grüngürtels zum Rheinufer.

Die städtebauliche Planung umfasst neben dem Großmarkt als Kernstück weitere Flächen, unter anderem die des aufgegebenen Güterbahnhofs Bonntor, der Dombrauerei, der Flächen am Eifelwall sowie am Gleisdreieck Süd/Höninger Weg in einem Umfang von insgesamt ca. 115 Hektar. Sie schafft damit direkten räumlichen Anschluss an die vorhandenen öffentlichen Grünflächen im Westen (Innerer Grüngürtel und Volksgarten), Süden (Vorgebirgspark) und Osten (Friedenspark) des Gebiets sowie an die angrenzenden Stadtquartiere Bayenthal, Raderberg, Zollstock und Südstadt.

Die zentralen Ziele der Planung leiten sich folgerichtig aus der außergewöhnlichen Lage der Fläche ab: Der linksrheinische Innere Grüngürtel wird vollendet und im Bereich der Südbrücke ans Rheinufer angeschlossen. Es entsteht dabei entlang des Bahndamms ein zusammenhängender Grünzug. Die Bedeutung dieses Freiraums geht weit über das Gebiet selbst hinaus, denn er schafft neue Vernetzungen zwischen den umliegenden Vierteln und bestehenden Parks und setzt daher auch Impulse für die umgebenden Stadträume.

Das Herzstück der Parkstadt Süd wird die denkmalgeschützte Großmarkthalle, die alle Voraussetzungen mitbringt, den Mittelpunkt des neuen Quartiers zu bilden. Sie ist erlebbare und manifestierte Stadtgeschichte, aber auch ein lebendiger Ort der Zukunft: In ihrer neuen Funktion ist angedacht, die Halle zu einem kulturellen und sozialen Begegnungsort für alle Menschen zu entwickeln. Ein konkretes Nutzungskonzept wird noch erarbeitet. Rings um die Markthalle entfaltet sich der neue Stadtraum mit einer urbanen Struktur. Es entstehen vielfältige Wohnungsangebote, Gewerbeflächen sowie soziale und kulturelle Infrastrukturen, verteilt über drei verdichtete, nutzungsgemischte Quartiere.

Das Quartier Parkstadt wird in kompakter Blockbebauung mit Schwerpunkt auf vielfältige Wohnraumangebote entwickelt. Das zentrale Quartier Marktstadt bündelt, um die denkmalgeschützte Markthalle herum, verschiedene öffentliche, kulturelle, soziale und Versorgungsnutzungen. Im Bereich des Jean-Löring-Sportparkes ist eine Aufwertung und Ergänzung der Sportflächen östlich des Südstadions sowie der Neubau von einer Sporthalle und -feldern geplant. Das östlichste Quartier Bildungslandschaft bündelt zudem Schulen und andere bildungsbezogene Einrichtungen sowie Wohnnutzung.

Vor allem aber wird die Parkstadt Süd ein grünes Quartier – mit dem Ausbau des Inneren Grüngürtels von der Luxemburger Straße bis hin zum Rheinufer wird ein Großteil des Planungsgebietes entsiegelt und durchgrünt. Neue klimaaktive Grünflächen mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten entstehen inmitten der Innenstadt und fördern die nötigen Kaltluftschneisen. Bereits im kooperativen Verfahren wurden ökologische Aspekte zum Hochwasserschutz, der Regenwasserbewirtschaftung und der Gewässerentwicklung konzeptionell mit eingebunden.

Die Parkstadt Süd öffnet die Tür zu einem neuen Stück Stadt, das sich vom ersten Tag an vertraut und nicht fremd anfühlt. Hier wird Kölner Tradition gelebt und Adenauers Erbe weitergeführt, hier entfaltet sich ein zukunftsfähiges, grünes und vielfältiges Quartier mit hoher Aufenthaltsqualität, hier entsteht dringend benötigter Wohnraum und neue Schulangebote, die nicht nur die Bildungsinfrastruktur und den Wohnungsdruck im Planungsgebiet, sondern auch in den umliegenden Veedeln entlasten.

Kurz gesagt: Mehr Vielfalt. Mehr Grün. Mehr Köln.